Im Land Bremen fehlen rund 6.500 Kita-Plätze |Bild: DPA | Swen Pförtner
Eine frische Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung zeigt dies. Bremen liegt mit einer Quote von 30 Prozent unter dem Durchschnitt des Landes bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren.

Laut einer Bertelsmann-Stiftung-Studie gibt es in Bremen trotz der Einführung des Rechtsanspruchs auf eine Tagesbetreuung für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr noch immer zu wenig Kita-Plätze. Die Stiftung gab bekannt, dass derzeit 6.500 Plätze im Bundesland fehlen, um die Anforderungen der Eltern zu erfüllen. Laut neuen Schätzungen könnte die Lücke erst im Jahr 2030 “mit Bemühungen” geschlossen werden. Laut Angaben beträgt die Anzahl der Kita-Kinder unter drei Jahren in Bremen 30 Prozent weniger als der Bundesdurchschnitt von 36 Prozent. Tatsächlich wünschten sich 51 Prozent der Eltern in dieser Altersgruppe eine Betreuung für ihr Kind. Die Betreuungsquote für Kinder ab drei Jahren liegt ebenfalls unter dem Bundesdurchschnitt von 92 Prozent.

Bremen hat ein verhältnismäßig gutes Personal.

Kathrin Bock-Famulla, eine Expertin der Bertelsmann-Stiftung für frühkindliche Bildung, äußerte, dass Bremen weiterhin nicht in der Lage ist, den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz bedarfsgerecht zu erfüllen. Die Kinder haben keinen Zugang zu frühkindlicher Bildung, während es für die Eltern schwieriger ist, Familie und Beruf zu vereinbaren. Bremen hat im Vergleich zum Rest des Landes eine gute Position bei den Personalschlüsseln, jedoch verfehlt es geringfügig die von der Bertelsmann-Stiftung empfohlenen Werte.

Nur durch die Einstellung von mehr Mitarbeitern kann die Lage verbessert werden. Gemäß dem aktuellen “Fachkräfte-Radar für KiTa und Grundschule” der Stiftung werden bis 2025 im kleinsten Bundesland 1.400 Fachkräfte fehlen, um die Betreuungsbedürfnisse der Eltern zu erfüllen. Bis zum Jahr 2030 besteht die Möglichkeit, die aktuellen Anforderungen an Eltern zu erfüllen und die bereits niedrigen Personalschlüssel beizubehalten – “aber nur mit Mühe”.

Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Kindertagesstätten weiter ansteigen wird. Die Stiftung forderte, dass die vorhandenen Fachkräfte von nicht-pädagogischen Aufgaben entlastet werden sollten, um den enormen Personalmangel bereits jetzt zu bekämpfen. Dies könnte durch Mitarbeitende in der Verwaltung und Hauswirtschaft erreicht werden. Es ist von Bedeutung, dass auch Quereinsteigerinnen und -einsteiger von Bedeutung sind. Eine Begrenzung der Öffnungszeiten auf sechs Stunden könnte auch hilfreich sein.


Von Redaktion