Zuletzt hat die Anzahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Bremerhaven zugenommen. Die Verteilung im Land ist seit einer Gesetzesänderung im April neu geregelt.
Bremerhaven: Aktuell gibt es in Bremerhaven 117 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, wobei alle bis auf vier männlich sind. Die Mehrheit stammt aus Syrien und Afghanistan, gefolgt von Somalia und verschiedenen Ländern. Zahlen für den Jugendhilfeausschuss zeigen dies. Bis zu einer Änderung des Gesetzes im April dieses Jahres waren es 29 Personen, davon eine weibliche Person. Seitdem werden 20 Prozent der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge aus Bremen von Bremerhaven aufgenommen.
Seit Jahren hat Bremen seine Verpflichtung zur Aufnahme erfüllt. Aktuell beträgt die Quote für das Land 230 Prozent. Aufgrund der Überquote sind Kinder und Jugendliche berechtigt, auf andere Bundesländer verteilt zu werden. Das Jugendamt von Bremerhaven hat bisher in 47 Fällen diese Situation festgestellt.
Unterbringung in der Erstaufnahme des DRK
Die männlichen minderjährigen Flüchtlinge befinden sich in einer Erstaufnahmeeinrichtung des DRK in Bremerhaven-Leherheide. Im Rahmen des Jugendhilfe-Systems erhalten die Mädchen Unterstützung. Alle erhalten eine pädagogische Betreuung. Laut dem Jugendamt erhalten sie in ihren Aufnahmestellen erste Deutschkenntnisse und es wird ein Freizeitprogramm angeboten. Jedoch können Schule oder Ausbildung erst beginnen, wenn der endgültige Aufenthaltsort bekannt ist. Für die Stadt sei die Lage bereits eine Herausforderung. Es ist erfreulich, dass das DRK die Leitung der Erstaufnahmeeinrichtung innehat. Das Jugendamt behauptet, dass sie dies hervorragend regeln können.
Es wurde noch keine Frist für die Bearbeitung in Bremerhaven überschritten.
Die Frist für die Bearbeitung der Umverteilung beträgt vier Wochen ab der Feststellung des Alters. Falls diese Grenze überschritten wird, bleibt der oder die junge Person, die geflohen ist, in Bremerhaven. Es ist nicht mehr möglich, eine Verteilung durchzuführen. Die Stadt glaubt, dass bislang keine Frist überschritten wurde. Es gibt jedoch Unterschiede in den Rechtsansichten zwischen den Ländern bezüglich der Definition der Vier-Wochen-Frist.
